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8. OMK in Lüneburg – Recap

Am 19. September fand an der Leuphana-Universität zu Lüneburg die 8. Online Marketing Konferenz, kurz OMK, statt. Diese wurde von der ortsansässigen Agentur webnetz veranstaltet und ihrem Aufruf sollten gut 1.500 Interessierte folgen.

Für mich fing die Reise bereits am Vortag an, da ich eine Anreise von gut 4,5 Stunden hatte. Wie sich nachher herausstellen sollte, war es die Zeit aber wert. Doch dazu später mehr. Da ich das Ticket für die Veranstaltung bei einem Gewinnspiel vom Growthup-Magazin (LEAP/) auf Facebook gewonnen hatte, bot es sich förmlich an, dass ich mich am Abend mit dem Chefredakteur Oliver Engelbrecht zum Essen verabreden konnte. Es gesellten sich noch Helen Schrader von obi und Jascha Hilz von mindshape dazu und so hatten wir eine illustre Runde. Vorher hatte ich mich noch mit Oliver Berger von Erfahrenheit auf einen Kaffee getroffen und bekam noch eine kleine Stadtführung von ihm. An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich das erste Mal in Lüneburg war und mir die Stadt richtig gut gefallen hat. Wenn ich das nächste Mal wiederkomme, plane ich mehr Zeit ein, um auch mal ins Museum zu gehen oder die eine oder andere Sehenswürdigkeit anzuschauen. Untergekommen bin ich übrigens über airbnb, was ich auch sehr empfehlen kann. Wer einen wirklich netten Host sucht, ist bei Laura und Ali bestens aufgehoben.

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Am Donnerstagmorgen sollte es dann aber losgehen. Ich hatte die Entfernung von der Unterkunft zur Uni auf der Karte ein wenig falsch eingeschätzt und so begann der Tag für mich mir einem gut halbstündigen Spaziergang, was bei dem herrlichen Wetter richtig schön war. An der Leuphana Universität, wo die 8. OMK stattgefunden hat, war ich gleich das erste Mal beeindruckt. Das Gebäude hat der amerikanische Stararchitekt Daniel Libeskind entworfen und er ist ein Meister seines Fachs. Sowohl außen als auch innen war es sehr beeindruckend. Dem Ganzen stand die Veranstaltung in nichts nach. Ich wurde sehr herzlich von einem äußerst freundlichen OMK-Team empfangen und konnte mich problemlos einchecken, obwohl ich meine E-Mail nicht mehr gefunden habe. Was mir zu dem OMK-Team noch einfällt: Das ganze Team war in auffallend blauen Shirts gekleidet und ich habe auf einer Veranstaltung noch nie so viele Helfer gesehen. Immer hat man jemanden gefunden, der einen bei Fragen weiterhelfen konnte oder irgendwo mitgeholfen hat. Dafür ein dickes Lob und Dankeschön.

Die 8. OMK beginnt

Pünktlich um 8:30 Uhr ct – genauer gesagt um 8:40 Uhr – kam Aljoscha Höhn auf die Bühne. Er war der Moderator im Auditorium, dem größten Hörsaal der Uni. Er bat der Reihe nach Prof. Dr. Burkardt Funk, seines Zeichens Professor für Wirtschaftsinformatik an der Leuphana Universität und somit Hausherr, Patrick Pietruck von der veranstaltenden Agentur web-netz sowie Dr. Bernd Althusmann, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung des Landes Niedersachsen und Schirmherr der 8. OMK, auf die Bühne. Sie alle stimmten mit ihren Eröffnungsreden die gut 1.500 Teilnehmer auf eine spannende Veranstaltung ein. Lediglich der Schirmherr schweifte thematisch ein wenig ab, aber das kann man einem Politiker, der mit Herzblut bei der Sache ist, auch nicht übelnehmen.

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Die Keynote – Prof. Dr. Tobias Kollmann

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Dann sollte es im Auditorium aber auch losgehen. Die Keynote von Prof. Dr. Kollmann hatte den schönen Titel “Wollen. Können. Machen: Die digitale Transformation beginnt im Kopf und nicht im Computer“. Er brachte ein paar Beispiele an Unternehmen, die diesen Schritt der Transformation schon gegangen sind bzw. zum richtigen Zeitpunkt die Zeichen der Zeit richtig gedeutet und verstanden haben. So ist Facebook die weltweit größte Medienplattform, ohne eigenen Content zu produzieren. Oder ImmobilienScout24. Das Unternehmen ist Deutschlands größter Makler, hat aber keine eigenen Wohnungen oder Häuser. In diesem Zusammenhang sei auch Airbnb genannt. Der weltweit größte Anbieter von Unterkünften besitzt keinen eigenen Wohnraum. Oder wie sieht es mit Uber aus? Das weltweit größte Taxi-Unternehmen hat nicht ein eigenes Fahrzeug. Solche Beispiele sind dann schon sehr beeindrucken. So richtig beeindruckend fand ich anschließend die Zahl, die Tobias Kollmann präsentierte: 44.000.000.000.000.000.000.000. 21 Nullen. Solch eine Zahl habe ich bisher noch nie gesehen und wusste auch nicht, wie sie heißt. Zetta nennt sie sich und eben 44 Zettabyte wird voraussichtlich das Datenaufkommen schon im kommenden Jahr 2020 betragen.

Er sprach auch von Unternehmen, die sich aus den bestehenden Märkten kleine Stückchen heraussuchen und diese disruptiv neu aufsetzen. Als Beispiel brachte er Airbnb im Vergleich zur Hotelkette Hilton. Hilton hat 93 Jahre gebraucht, um ein weltweit 600.000 Zimmern anbieten zu können. Airbnb hingegen dafür nur 7 Jahre gebraucht und ist heute in 34.000 Städten mit über 2 Mio. Unterkünften vertreten. Es ist letztendlich eine Frage der Herangehensweise, wie schnell man seine Idee umgesetzt bekommt. Wobei Tobias Kollmann auch darauf hinwies, dass es in Deutschland auch oft eine Frage der Mentalität ist und der Behäbigkeit der Politik liegt, dass es hier wenige bis gar keine vergleichbaren Unternehmen gibt. Es kann eine Chance für Deutschland 4.0 geben, wenn sie denn dann auch von allen Seiten richtig verstanden und genutzt wird.

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Es gab anschließend die erste Kaffeepause des Tages, wobei ich an dieser Stelle einmal positiv hervorheben möchte, wie gut der Zeitplan abgestimmt war. Denn es gab auch zwischen den einzelnen Vorträgen 20 Minuten Pause, sodass es ausreichend Zeit gab, dass ein Speaker entweder ein wenig überziehen konnte, ohne dass es zu Kollisionen mit dem nachfolgenden Vortragenden gab, oder dass ausreichend Zeit vorhanden war den nächsten Vortragsraum zu suchen. 

Adrienne Becker und Geri Bartels von web-netz

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Für mich ging es dann für den nächsten Vortrag gleich mal in den 6. Stock des Libeskind-Baus. Dort sprachen Adrienne Beckers (Head of Social Media) und Geri Bartels (Teamlead Social Ads) vom Veranstalter web-netz über die Liebesgeschichte Content und Ads in Social Media und warum das eine nicht ohne das andere leben kann. Los ging es erst einmal mit ein paar Grundlagen. Es wurden die Fragen beantwortet, warum man in den sozialen Netzwerken auf sich aufmerksam machen sollte und welche möglichen „Beziehungstipps“ es dafür gibt. Ebenfalls wurde darauf eingegangen, wie und warum man seine Aktivitäten messbar machen sollte. Nachdem das alles geklärt war, gab es ein sehr schönes und anschauliches Beispiel aus der eigenen Praxis. Hier wurde deutlich gemacht, wie man die richtige Zielgruppe anspricht bzw. diese erst einmal richtig festlegt. Als das so weit geklärt war, ging es zur Strategiefindung. „Wie bekomme ich die von mir festgelegte Zielgruppe dahin, wo ich sie haben will?“ Diese Frage wurde mit passenden Beispielen an Ads oder Kooperationen beantwortet. Es wurden die Ads gezeigt und daran auch erklärt, warum diese genau so erstellt wurden, wie sie veröffentlicht wurden. Es zeigte sich, dann es eben nicht ausreicht nur ein Creative zu erstellen und dieses dann einfach laufen zu lassen, sondern dass eine kontinuierliche Bespielung der Zielgruppe notwendig ist. Das war grundsätzlich nichts Neues, aber anhand der Beispiele wurde diese Notwendigkeit noch einmal sehr gut verdeutlicht. Es wurde in diesem Zusammenhang auch gezeigt, dass Pinterest ein durchaus sinnvolles Hilfsmittel sein kann, um an sein Ziel zu kommen. Denn was viele verwechseln, Pinterest ist kein soziales Netzwerk, sondern eine Suchmaschine und das kann – gerade im Fashion-Bereich – sehr hilfreich sein.

Nachdem das Beispiel ausreichend besprochen wurde, gab es anhand weiterer Beispiele, wie u.a. eine Strategie entlang der Customer Journey aussehen kann. Spannend war in diesem Zusammenhang auch zu sehen, welche positiven Auswirkungen Retargeting hat und wie man damit seine Liebesbeziehung zu seinem Kunden ausbauen kann. Ferner wurde auch gezeigt, wie ich Blogger-Kooperationen oder Influencer Kampagnen bzw. Markenbotschafter positiv auswirken können. Man muss halt nur die richtigen Leute dazu finden. Was ebenfalls sehr interessant an dem Vortrag war, war das Beispiel aus dem HR-Bereich. Hier wurde anhand eines Fotografen gezeigt, welche Möglichkeiten man mit Facebook Ads im Vergleich zu Jobportalen hat.

Zusammenfassen wurden dann die fünf größten Fehler genannt, die man machen kann:

  1. Kein Testen
  2. Kein Tracking
  3. Die Zielgruppe nicht finden
  4. Zu hektisch agieren
  5. Keine Kontrolle
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Prof. Dr. Jürgen Seitz

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Nun hieß es wieder zurück ins Auditorium. Dort sprach Prof. Dr. Jürgen Seitz, Professor für Marketing, Media and Digital Industries an der Stuttgart Media University, über Marketing Innovationen und warum die klassische Markenbildung nicht mehr funktioniert. Er begann mit dem Beispiel von Walt Disney und dessen Erlebnisparks. Disney war nicht der erste, der einen solchen Park erfunden hat, aber er brachte die Menschen dazu, dass sie in seinen Disneylands ein unvergessliches Erlebnis hatten, denn er brachte die Figuren seiner Filme ins reale Leben.

Spannend war ein Experiment, was Jürgen Seitz dann mit dem Publikum durchgeführt hat. Zuerst zeigte er das erfolgreichste Bild aus dem vergangenen US-Wahlkampf von Hillary Clinton. Dort war zu sehen, wie sie auf einer kleinen Erhöhung stand und alle Zuschauer ihr den Rücken zudrehten, damit sie mit Frau Clinton ein Selfie machen konnten. Genau dieses sollten das Publikum nun auch tun. Das Smartphon rausholen, sich umdrehen und mit dem Fokus auf Jürgen Seitz ein Foto von sich machen. Anschließend sollte noch einmal solch ein Foto gemacht werden, jedoch dieses Mal zusammen mit seinem Sitznachbarn. Es war erstaunlich zu sehen, wie sehr man seinen Fokus verändert, wenn jemand weiteres mit dazu kam. War das erste Foto gefühlsmäßig noch so lala, war es beim zweiten schon richtig lustig und man schaute, dass man zusammen mit seinem Nachbarn eine gute Figur abgab. Der Protagonist auf der Bühne verschwand aus dem Fokus.

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Passend dazu gab Prof. Seitz ein sehr schönes Zitat von Maya Angelou wieder: „Die Menschen werden vergessen, was du gesagt hast. Die Menschen werden vergessen, was du gemacht hast. Aber die Menschen werden niemals vergessen, welches Gefühl du ihnen gegeben hast.“ Und ist was Wahres dran. Anschließend gab er mit HER noch eine Filmempfehlung ab, die auch die … nennen wir es mal Schattenseiten der Digitalisierung verdeutlicht. Nein, es gibt jetzt keinen Spoiler.

Mittagspause

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Nach der Begrüßung, der Keynote und den ersten beiden Vorträgen tat das Mittagessen sehr gut. Es gab eine Nudelpfanne mit spanischer Chorizo und ein vegetarisches Chili. Die Mengen wurden aber wohl ein wenig anders eingeschätzt, denn die Nudeln waren an allen drei Stationen ruckzuck leer. Die Zeit während er Pause nutze ich für schöne Gespräche, denn ich konnte auf der 8. OMK über zehn Personen, mit denen ich bisher nur online verbunden war, nun auch endlich in der Offline-Welt kennenlernen, was mich sehr gefreut hat.

Jens Fauldrath von [get:traction]

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Frisch gestärkt ging es nach der Mittagspause mit Jens Fauldrath weiter. Auf ihn habe ich mich schon sehr gefreut, denn bisher kannten wir uns nur online und so wurde daraus endlich auch ein Offline-Kontakt. Sein Vortrag hieß „OnPage-SEO-Audit – Was sollte wann beachtet werde“ und ich war gespannt. Zuerst brachte Jens ein paar grundlegende Dinge zur Sprache, die seiner Meinung nach in ein SEO-audit gehören. So auch den Unterschied zwischen Kategorien und Produktseiten bei Onlineshops. Hier war schön zu sehen, dass tendenziell Kategorien zwar weniger angeklickt werden, dafür aber eine höhere CTR haben. Somit ist die Aussage „wenn falsche Seiten ranken, verliert man Klicks und Conversions!“ schon belegt. Weiter ging es mit der Erklärung, warum ein IT-SEO auch ein Hygienefaktor bei einem SEO-Audit ist und an welcher Stelle dieses kommt. Ebenfalls erläuterte Jens, dass neben dem IT-SEO auch die Leistungsdaten und die Informationsarchitektur zu den drei Säulen eines OnPage-SEO-Audits gehören. Spannende Sache das.

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Jetzt ging es mit TIP weiter – Therory In Practice. Als Beispiel dafür durfte er den Onlineshop barf-alarm.de von Fabian Rossbacher genauer betrachten und auseinandernehmen. Gesagt, getan. Es wurde die Performance der einzelnen Seitenbereiche gezeigt und erklärt. Interessant dabei waren die unterschiedlichen Transaktionen auf der Startseite, dem Shop, dem Blog und sonstiges. Betrachtet hat Jens auch die Klickattraktivität über Title und Description in den SERPs. Hier zeigte er, dass es dabei vor allem auf drei Dinge ankommt: Relevance, Value und Call-to-action. Diese seien wohl bei barf-alram.de nicht immer so gegeben gewesen.

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Nicht minder spannend war der Vergleich zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Hier war interessant zu sehen, welchen Page Rank die einzelnen Seiten in Bezug auf die Page Views haben. Auch der Page Rank, bezogen auf die Klicktiefe, brachte interessante Details zum Vorschein. Hier war deutlich zu sehen, dass Fabian bei seiner Seite noch einiges an Optimierungspotenzial vor sich hat.

Felix Beilharz

16 8. OMK Lüneburg

Weiter ging es mit Felix Beilharz, der 11 knackige Social Media Hacks – laut Programm – verraten hat; tatsächlich waren es 13 Tipps. Auch wenn ich Felix auf Social Media verfolge und eigentlich immer gut informiert bin, so war ich auf seinen Talk auch sehr gespannt, denn er zaubert immer wieder neue Sachen hervor. Hier mal ein paar ausgewählte Hacks:

Lange (Blog)Posts werden viraler als kürzere. Ähnlich wie bei Schiffen gilt auch bei Blogposts: Länge läuft. Je länger der Blogpost ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass er geteilt wird. Eine Studie von Buzzsumo belegt, dass allein auf Facebook Beiträge mit über 3.000 Wörtern fast doppelt so oft geteilt werden wie Beiträge mit maximal 1.000 Wörtern.

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Wie setzt man Trigger für Viralität und Interaktionen? Diese Frage beantwortete Felix ebenfalls mit ein paar interessanten Beispielen. So ist die Provokation ein sehr gutes Mittel, um eben genau dieses zu erreichen. Felix zeigte einen Blogpost einer kleinen Anwaltskanzlei, die erläuterten, warum es besser sein, wenn man beim Autofahren keinen Führerschein dabeihaben sollte. Solch eine These geht natürlich erwartungsgemäß steil. Weiter gehe ich an dieser Stelle nicht auf die Social Media Hacks von Felix ein, da es dazu einen gesonderten Beitrag geben wird.

Kuchenpause

Nach zwei recht kurzweiligen Vortägen gab es wieder eine kurze Pause. Dieses Mal stand Kuchen auf dem Programm und so konnte sich jeder nach Belieben für die weiteren Vorträge stärken.

Julian Thormählen von Vonmählen

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Auf den Vortrag „B2B Performance Marketing – Social Media Advertising als effizientes Werbeinstrument“ von Julian Thormählen war ich ebenfalls sehr gespannt. Da ich gerade auch beruflich mit B2B-Kunden zu tun habe und zukünftig haben möchte, habe ich mir einiges von dem Talk versprochen. Aber wenn man mit großen Erwartungen an etwas herangeht, so kann es passieren, dann man enttäuscht wird und so war es in diesem Fall leider auch. Nach 10 Minuten haben mir die Selbstbeweihräucherung und die absolute Oberflächigkeit des Vortrags gereicht und ich habe das erste Mal seit sehr langer Zeit einen Vortrag auf einer Konferenz vorzeitig verlassen. Glücklicher Weise fing aber gerade im Forum ein neuer Vortrag an, den ich mir dann sehr gerne angeschaut habe.

Güldane Altenkrüger von Die Wölkchenbäckerei

19 8. OMK Lüneburg

Und zwar sprach Güldane Altenkrüger über ihre Erfolgsstory als Back-Bloggerin. Sie ist via WW-App und Instagram zum Bucherfolg gekommen, den sie selbst so überhaupt nicht erwartet hatte. Sie erklärte sehr anschaulich, wie sie als normale Userin angefangen hat und sich über Fotos ihrer Backkreationen im Laufe der Zeit eine kleine, aber feine Fanbase aufgebaut hat. Als die Nachfrage nach einem Buch von ihren Rezepten immer größer wurde, entschied sie sich dieses dann in Eigenregie herauszubringen und zu verschicken, da es keinen Verlag gab, der sie unter Vertrag nehmen wollte. Als dann auf einmal der Erfolg kam, und das in Riesen-Schritten, waren auf einmal die Zeitung (Bild) und auch die Verlage da. Aber jetzt wollte Güldane auch nicht mehr und hat kurzerhand einen eigenen Verlag gegründet. Ferner hält sie seitdem auf Lesungen oder Vorträge wie diesen hier. Insgesamt eine sehr schöne und kurzweilige Geschichte.

Stefan Blumenthal von Zeotap

20 8. OMK Lüneburg

Weiter ging es in der Masterclass 3 mit Stefan Blumenthal von Zeotap. Er sprach über People-Based Marketing und wie Brands ihre Kunden besser verstehen und effektiver erreichen können. Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen, aber auch hier war es ein Vortag eines Sponsors und mehr eine Produktpräsentation des eigenen Tools. Es ging im Großen und Ganzen darum, wie Marken ihre Kunden besser verstehen können und wie dabei das Tool von Zeotap helfen kann. Dabei sollen möglichst viele bekannte Daten einer Person mit den Daten verknüpft werden, die sich aus anderen Bereichen ergeben. Bei mir schwang da immer der Gedanke an den Datenschutz mit, aber es kommt auch immer auf die Sichtweise an. Als Werbetreibender möchte man natürlich seinen Kunden so gut und intensiv kennen wie möglich. Ob oder wie sich das immer realisieren lässt, ist wieder eine andere Frage. Bzw. die Frage ist eher, ob auch alle gewonnenen Informationen auch datenschutzrechtlich verwendet werden dürfen.

Birgit Berger von InterNetX

21 8. OMK Lüneburg

Gleicher Raum, anderes Thema. Was ich nicht wusste bzw. nicht bedacht hatte, war, dass Birgit Berger von InterNetX ebenfalls zu den Sponsoren der 8. OMK gehörte. Wobei das Thema „Performance Monitoring“ schon sehr interessant klang. Es sollten essenzielle KPIs, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden, vorgestellt werden. Dass es allerdings ein richtiger Basic-Vortrag werden sollte, war mir nicht klar. So erklärte Birgit erst einmal, was KPIs grundsätzlich und warum sie smart sind. Viel tiefer ging es dann auch leider nicht. Es wurde lediglich anhand eines Beispiels gezeigt, warum die Ladezeit einer Onlineshopseite durchaus ein relevanter KPI sein kann. Insgesamt war ich auch von diesem Vortrag enttäuscht, da er mir vorkam, als wenn alles vom Blatt abgelesen wurde. Zumindest habe ich, wenn Birgit mal frei gesprochen hat, eine vermeintliche Unsicherheit in der Wortwahl feststellen können. Unterm Strich hätte ich vielleicht einen anderen Vortrag hören sollen, aber das weiß man ja bekanntlich im Vorfeld nicht. Jedenfalls war dadurch die Vorfreude auf die abschließenden Keynote umso größer.

Die Abschluss-Keynote – Karl Kratz

22 8. OMK Lüneburg

Das Beste kommt ja bekanntlich immer zum Schluss und so sollte es auch bei der 8. OMK sein. Karl Kratz hielt seinen Vortrag „Die Kunst der digitalen Inszenierung“ das letzte Mal in Deutschland und das vorletzte Mal überhaupt. Er hatte vor einiger Zeit angekündigt, dass er sich nach über 20 Jahren als Speaker von der Bühne zurückziehen wolle. Schade, aber es sein ihm gegönnt. So nutzte ich dann auch diese Chance diesen Vortrag nochmal zu hören bzw. zu erleben. Ich hatte das Glück die Premiere auf der OMKB in Bielefeld Anfang des Jahres zu erleben und im Frühsommer dann noch einmal auf der Conversion Roadshow in Köln. Aber aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei und so war ich sehr gespannt, was Karl dieses Mal auf die Bühne zauberte.

Es gab spannende Cases, wie z. B. die Vorstellung von Amazon Home Services. Wenn dieser Service in absehbarer Zeit auch nach Deutschland kommen sollte, dann können sich viele Start-ups und Firmen, die sich in diesem Bereich tummeln, warm anziehen. Hier zeigte Karl in einem anschaulichen Beispiel, wie die User-Experience bei Amazon Home Services und einem vergleichbaren Anbieter aus Deutschland aussieht. Erschreckend… für den deutschen Anbieter. Ähnlich sah es mit dem Bespiel der Kreditkarte von Apple aus. Schlichtes Design, gepaart mit einer einfachen, aber umfangreichen Webseite standen im krassen Gegensatz zu dem, was alteingesessene Anbieter so zum Vorschein bringen. Auch hier war Apple meilenweit voraus. Und so zog sich der Vortrag mit schönen Beispielen hin. Hinzu kam ein schöner Kartentrick, bei dem Karl auch das Publikum einbezog. Alles in allem war es wieder ein spannender Vortrag von Karl und ich hoffe, dass ich ihn auch weiterhin in anderen Bereichen weiter erleben darf.

Die After-Party

Was wäre eine gute Konferenz ohne anschließende Party? So sollte es dann auch bei der 8. OMK sein und die die Jungs und Mädels von webnetz ließen sich auch nicht lumpen. So gab es 1.000 Liter Freibier, eine nicht näher genannte Menge an leckeren Drinks wie Wodka, Gin oder Rum mit den passenden Mischgetränken von Red Bull Organic. Es sollte also niemand durstig nach Hause gehen. Für den kleinen Hunger wurde draußen ein ordentliches Barbecue aufgefahren, das auch keine Wünsche offenließ.

Auch das Tanzbein konnte geschwungen werden. Zuerst trat die Band Ever’so auf, die die Menge schon gut in Bewegung brachte. Dann kam nach einer kurzen Zwischeneinlage von DJ Vlader, der auch den weiteren Abend bestreiten sollte, kein geringer als R’n’B-Sänger Dante Thomas. Mit seinem Song „Miss California“ wurde er auch in Deutschland rauf- und runtergespielt und so war es auch kein Wunder, dass gerade die Ü30-Fraktion richtig abging.

23 8. OMK Lüneburg

Die Party floss so vor sich hin. Es wurde getanzt, getrunken und viele Gespräche geführt. Auch hier konnte ich z. B. mit meinem Online-Kontakt Heiko Stammel – SEO bei Spiegel – dann auch mal vis a vis sprechen. Insgesamt war es ein sehr angenehmer Abschluss und so ging es für mich dann gegen 22:30 Uhr mit dem Shuttle Richtung Bahnhof und dann in meine Unterkunft. Glücklich und zufrieden ob der vielen großartigen Gespräche und Eindrücke fiel ich dann wie ein Stein ins Bett.

Mein Fazit

Die OMK in Lüneburg gehört definitiv zu den Konferenzen im Jahr, die man sich dick im Kalender notieren sollte. Von der Auswahl der Speaker über die Location bin hin zum Service, der den Teilnehmern geboten wird, setzt diese Veranstaltung Maßstäbe.

Für mich ein Learning für kommenden Konferenzen: gehe nicht in Vorträge von Sponsoren des Events. Das kann nur in einer Verkaufsshow enden. Nichts desto trotz freue ich mich jetzt schon auf die 9. OMK, die ich gerne besuchen werde.

17 8. OMK Lüneburg